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  • Elementi 22: Aus der Schule - Selbsterkenntnis

    Vortrag von Michael Weiss, Aspirant Zertifikat 1, 2. April 2004 im TRILOGOS

    Eine neue Sichtweise der persönlichen Identität in 6 Schritten:

    Selbsterkenntnis stellt die Frage nach der persönlichen Identität. »Das kleine ICH – BIN – ICH«.

    1. Identität

     Selbsterkenntnis = Antwort auf 'Wer bin ich?'

    • 'Woher komme ich?'
    • 'Wohin gehe ich?'

    (vgl. Roethlisberger, 2002)


    2. Erkenntnis

    `Was ist Erkenntnis?’ – `Was bedeutet es, wenn jemand sagt: Ich erkenne etwas?’

     

    • herkömmliches Verständnis von Erkenntnis: Platon: »Höhlengleichnis«

    Abendländischer Begriff der Erkenntnis:

    • Erkenntnis = Übereinstimmung von Denken und Gegenstand
    • Erkenntnis = der Weg vom Schein zur Wahrheit

    Problem: Diese Art von Erkenntnis funktioniert nicht!


    3. Funktionalität

    Geschichte vom »Schiff, das bei Nacht durch eine Meeresenge fährt«.
    (Watzlawick, 2002. S. 15)

    Funktionalität ist kein Wahrheitsbeweis: Der Mensch arbeitet mit Modellen die funktionieren.
    match – fit _ _ stimmen – passen

    Ergebnis:

    • Wir können die Welt nicht so sehen, wie sie wirklich ist.
    • Wir können der Welt nicht ins Gesicht blicken.

    Fragen:

    • Wo bleibt die Verbindlichkeit?
    • Ist alles nur erfunden?
    • Ist Erkenntnis dann überhaupt noch möglich?


    4. Reflexion

    Symbolischer Inhalt des Mythos:

    • Durch Reflexion kann die Welt strukturiert und nutzbar gemacht werden.
    • Durch Reflexion sehen wir die Welt nicht so wie sie ist, sondern so wie sie uns erscheint.

    »Höhlengleichnis – Spiegelgleichnis« (vgl. Wallner, 1992a)


    Wo reflektieren wir in unserem Alltag?

    • Überall dort, wo wir Dingen eine Bedeutung verleihen.
    • Überall dort, wo wir Situationen oder Menschen beurteilen.
    • Überall dort, wo wir interpretieren.


    5. Interpretation

    »Es gibt so viele Interpretationen der Wahrheit, wie es Menschen und Medien gibt« (www.trilogos.ch, Die acht Grundstufen des Medialen Mentaltrainings, Roethlisberger, 1999. S. 149)

    Durch die Bedeutung, die ich anderem verleihe, erkenne ich mich selbst. Durch Interpretation wird Selbsterkenntnis möglich.


    6. Transformation vs. Stagnation

    Selbsterkenntnis im Höhlengleichnis:

    • Schauen der persönlichen Identität
    • Erkennen des ewigen, unveränderlichen Wesenskern desMenschen

    Problem: Wenn die persönliche Identität unveränderlich ist, so kann sie sich auch nicht entwickeln. = Stagnation der persönlichen Identität.

    Selbsterkenntnis im Spiegelgleichnis:

    • An anderem reflektieren wir uns
    • Im Spiegel der Anderen erkennen wir unsere persönliche Identität (vgl. Das kleine ICH – BIN – ICH)

    Vorteil: Wir können uns jederzeit an allem und jedem reflektieren. Auf diese Weise können wir uns selbst erkennen und vor allem weiterentwickeln. = Transformation der persönlichen Identität.

    Die persönliche Identität ist somit etwas, das wir uns, in radikaler Selbstverantwortung, immer wieder aufs neue selbst geben müssen. (vgl. Das kleine ICH – BIN – ICH)

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