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INTEGRATION UNSERER SCHATTEN – Verinnerlichung und Mitmensch-Sein

TRILOGOS MONATSIMPULS | No 8

Im zweiten Beitrag zur INDIVIDUATION wollen wir Ihnen dieses Mal die Notwendigkeit von Schattenintegration näherbringen:

 

                                                                  Wer zugleich seinen Schatten 
                                                                       und sein Licht wahrnimmt, 
                                                                        sieht sich von zwei Seiten, 
                                                            und damit kommt er in die Mitte.

                                                                                                        C. G. Jung

 


 

Liebe Trilogos Freunde und Interessierte,

wenn wir in unserem Leben der Mensch werden möchten, der wir wirklich sind – mit all unseren Anlagen und Fähigkeiten, ist der erste Schritt immer die Bereitschaft, sich mit seinem Licht UND seinen Schatten anzunehmen.

Anschließend gilt es, sich die verdrängten und abgespaltenen Bereiche bewusst zu machen. Mit den richtigen Techniken können Schatten zu Wegweisern werden, die uns zum Licht führen.

Persönlichkeitsanteile, die wir (oder andere) nicht wahrhaben wollen, bzw. können, sind mit Gefühlen von Angst und Ablehnung verknüpft. Im Schatten blockieren sie die Lebenskräfte, den harmonischen Fluss der Energien: ein Gefühl der Lähmung, das uns erfasst, wenn wir Tätigkeiten übernehmen sollen, für die wir uns als untalentiert empfinden?

Solche Schatten sind die Wegweiser, denn, es stellt sich die Frage, ob hier tatsächlich ein mangelndes Talent ist oder ob es sich nur um die feste Überzeugung handelt, mangelhaft zu sein? Es sind unsere Glaubenssätze, die uns in diesem „Zustand“ festhalten.

Damit die darin gebundenen (Lebens-)Energien wieder frei werden können und wir unser eigenes Licht zum Strahlen bringen, müssen wir uns selbst im Gesamten annehmen! Dazu zählen auch die Eigenschaften, die wir lieber „unter den Teppich kehren“, insbesondere vor allem auch die Eigenschaften, aufgrund derer uns andere Menschen ablehnen.

Denn: in Wahrheit sind es Ressourcen, die noch brachliegen, mit deren Hilfe wir erst unsere Werte und Visionen zum Ausdruck bringen können, dazu wird nämlich unser GESAMTES Potenzial benötigt! 

Als Künstler, Maler oder Fotograf wissen wir sehr wohl um die Bedeutung von Schatten. Nur mit dem Vorhandensein von Schatten lassen sich Räume in ihrer Tiefe darstellen, denn unsere Wahrnehmungsorgane benötigen den Kontrast. Und nicht nur in der Kunst gilt dieses Phänomen, sondern überall in unserem Leben.

Es sind die zwei sich gegenüberstehenden Ausprägungen der Polarität, die benötigt werden, um ein Ganzes zu erleben. Nur durch das Böse erkennen wir was gut ist, durch Egoismus sehen wir den Wert von Altruismus und vieles mehr. Überall lassen sich Beispiele finden, wo dieses Naturgesetz sich zeigt und zugrunde liegt.

Hier möchte ich Sie wieder einladen, sich die Zeit zu nehmen, für ein kleines Wahrnehmungs-Experiment zu diesem Thema:

 

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, in der Sie ungestört sind.

Gleich, ob Sie einen Spaziergang machen oder zu Hause sitzen:
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit allein auf Licht und Schatten in Ihrer Umgebung. Sehen Sie sich um.

Betrachten Sie Gewohntes und Ungewohntes, und notieren Sie im Anschluss Ihre Beobachtungen, Gedanken und Gefühle.

Quelle WEGWEISER Buch: INDIVIDUATION – unterwegs zu sich selbst und darüber hinaus, von Linda Vera Roethlisberger. Seite 36.

 

Unsere Individuation geht mit der Bewusstwerdung all unserer Anteile einher. Wir müssen den Schatten nicht fürchten, denn er gehört ebenfalls zu uns.

Bei genauer Betrachtung und dem Zulassen der damit einhergehenden Gefühle wie Angst, Beklemmung, Bedrohung udgl., erkennen und erleben wir, währenddessen wir sie fühlen, dass sie uns nicht wirklich etwas anhaben können. Wenn wir uns der Angst annehmen, sie da-sein-lassen und bei-ihr-bleiben, während wir sie wahrnehmen, können wir beobachten, wie sie sich (ver)wandelt.

                                         „Energie ist nicht zerstörbar, aber sie ist wandelbar“

                                                                             Energieerhaltungssatz /Naturprinzip aus 1842

Wenn Sie bereit sind für eine konfrontative Betrachtung Ihrer Schattenanteile, möchte ich Sie an dieser Stelle beglückwünschen und Sie dazu unbedingt ermutigen.

Anmerkung: Falls Ihnen Ihre Ängste zu bedrohlich erscheinen oder Sie diagnostizierte Traumata oder eine Angststörung haben, machen Sie ggf. Ihre ersten inneren Begegnungen in der Begleitung durch einen erfahrenen Coach oder Therapeuten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie aus einer alten oder neuen Erkenntnis heraus den Willen und den Mut aufbringen, Ihre Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Damit das Leben Ihnen keine unangenehmeren Erfahrungen zu schicken braucht, die sie „auffordern“ sich endlich mit Ihren unerlösten Themen zu beschäftigen, denn: sie warten auf unsere Zuwendung.

Mögen Ihnen auf Ihrem Individuations-Weg, insbesondere über die Schattenseite, viele tiefgreifende Puzzle-Steine der Selbstfindung zu Teil werden, indem diese durch ihre Verwandlung von Wasser in Wein ihre inne liegenden Energien freilegen und Ihnen damit wieder mehr Lebenskraft zur Verfügung steht, die vorher dort gebunden war.

Herzliche Grüße
Reinhilde Burg


PS:  Als nicht-intellektuelle Beschäftigung mit der Individualität geht es unter diesem Link zu einem wunderbaren Lied aus dem künstlerischen Schaffen von Michael Hoffmann mit der Betitelung Asurische Klänge zu dem Lied:   Durchgehen durch die Angst.

 

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